Highlander präsentieren nackte
Tatsachen
Königsbrunn (ner).
Drei Tage lang hatte sich die große Wiese neben der Königstherme
am vergangenen Wochenende in ein großes Heerlager mit rund 300
Rittern, Highlandern, Tänzerinnen und Händlern verwandelt. Und
da mit Sicherheit angenommen werden kann, dass es auch schon im
Mittelalter ab und an kräftig geregnet hat, ließen sich die
Protagonisten von den Wetterunbilden nicht sonderlich
beeindrucken. „Schade ist nur, dass die Besucherzahlen hinter
den Erwartungen zurückblieben“, so Thomas Arnold, Hauptmann
der veranstaltenden „Lechfeldrecken“.
Schon am Freitagabend kündete ein düsterer,
wolkenverhangener Himmel von einem Wetterumschwung, dem höchstens
die Gärtner positive Seiten abgewinnen konnten. Bereits beim
Aufbau ihres Heerlagers lief es den Mitgliedern der 15
beteiligten Mittelaltergruppen sprichwörtlich „nass rein“
und Petrus hatte auch an den folgenden Tagen kein Einsehen mit
den „Gewandeten“, die sich in der Brunnenstadt zum
Wettstreit versammelt hatten. Doch die Recken und ihr Tross ließen
sich von den Regenschauern den Spaß an ihrem Hobby nicht
verderben und boten dem mit Regenschirmen bewaffneten Publikum
eine mitreißende Show.
Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung war ein Wettstreit,
bei dem der beste Einzelkämpfer und die beste Gruppenleistung
prämiert werden sollte. Sehr salomonisch fiel das Urteil bei
den Gruppenwettkämpfen aus. „Wir haben kurzerhand alle
teilnehmenden Mittelaltergruppen zum Sieger erklärt, weil sich
niemand vom Wetter stören ließ, so Thomas Arnold.
Kampf um Kettenhemd
Spannender wurde es da schon in der Einzelkonkurrenz. Hier
schlugen Wikinger mit langen Schwertern auf Highlander ein und
Landsknechte mussten sich der wuchtigen Hiebe von gerüsteten
Rittern erwehren. Eine fachkundige Jury vergab dabei die Punkte
und achtete darauf, dass sich die Streiter an die strengen
Regeln halten. „Schließlich soll bei diesen Kämpfen ja
niemand ernsthaft verletzt werden“, so einer der Teilnehmer.
Als Preis war bei diesem „Wettkampf der Gewandeten“ ein
wertvolles Kettenhemd ausgelobt worden, dass schließlich ein
mutiger Ritter stolz in Empfang nahm, nachdem der Finalkampf
wegen eines Hagelschauers kurzfristig unterbrochen werden
musste.
Doch nicht nur die Kampfszenen waren sehenswert. Alleine
schon das Lagerleben der einzelnen Gruppen lieferte interessante
Einblicke in das mittelalterliche Leben. Am offenen Feuer wurde
hier gekocht, Kleidung genäht oder auch Waffen poliert. Dazu
boten fahrende Händler an ihren authentischen Ständen
Gebrauchsgegenstände, verschiedenste Schwerter und Äxte,
Kunstgewerbe, aber auch deftige Schmankerln vom Grill und honigsüßen
Met an. Besonders am Abend bot der Lagerplatz mit seinen
zahlreichen Feuern - die allerdings oftmals rauchten - ein
romantisches Bild und überall saßen kleine Gruppen beieinander
und lauschten den Sängern oder Geschichtenerzählern. Dicht
umlagert war auch immer der Kampfplatz, wenn hier die einzelnen
Gruppen ihre Show zeigten. Viel Beifall erhielten beispielsweise
die „Lechfeld Highlander“, die neben einem singenden Hund -
dieser begleitete den Dudelsackspieler - und wilden Showkämpfen
die originellste Verabschiedung präsentierten. „Unter dem
Schottenrock ist gar nichts“, so versichert ein alter Schlager
und die Highlander traten am Ende ihrer Vorführung auch den
Beweis für diese Behauptung an. Zur Verabschiedung zogen sie
sprichwörtlich blank und präsentierten dem johlenden Publikum
ihre unverhüllten Hinterteile.
Wiederholung geplant
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