Hier dargestellt ist die Herstellung eines
Chanter Reeds für die Great Highland Bagpipe |
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Material:
- Messing Blech 0,3mm
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PET für die Zungen (gut geeignet ist das Material von 0,2 l
Einweg-Biergläsern
- gewachster Zwirn
- Sekundenkleber.
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Werkzeuge:
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Das
Messingblech wird zu einem Streifen mit 23 mm Breite zugeschnitten.
Der Steifen muss dann mit der Lötlampe erhitzt
werden, um das Messing geschmeidiger zu machen.
Nicht zu heiß machen, sonst tropft der Streifen
davon
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Jetzt wird
das Messingblech unter Zuhilfenahme des Schraubstocks um den Rundstahl
"gewickelt" |
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Hat das "Wickeln " geklappt, schneidet
man den überstehenden Rest Blech mit einer Schere ab. Dies geht bei dem
ausgeglühten Messingblech relativ leicht und man kann eine normale
Haushaltsschere dafür hernehmen.
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Das Röhrchen ist jetzt im Rohbau bereits fertig.
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Mit der
Kombizange wird nun das Röhrchen auf eine Länge von 10 mm
zusammengedrückt, um das "Auge" zu formen.
Nicht zu fest zusammendrücken, denn wieder
aufbiegen ist nahezu unmöglich.
Das "Auge" sollte nun eine Öffnung von
ca. 2 mm haben.
Anschließend sollte man das ganze noch einmal
über dem Rundstahl etwas nachformen, dass das Röhrchen auch richtig
rund, und der Luftspalt möglichst klein ist.
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Das Ausgangsmaterial für die Zungen:
ein PET Bierbecher mit 0,2 l Inhalt (äähhh
Fassungsvermögen ist wohl richtiger, denn mit Inhalt geht's nicht)
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Verwendung
für die Zungen findet der untere, glatte Teil des Bechers. Der Rest wird
vorsichtig weggeschnitten.
Man sollte beim schneiden wirklich vorsichtig
vorgehen, da das Material relativ spröde ist und deshalb sehr leicht
einreißt.
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Jetzt werden aus dem PET Streifen möglichst
gleichgroße gleichschenklige Dreiecke ausgeschnitten. die Basis sollte ca,
11 - 12 mm breit sein.
Die Breite des fertigen Reeds ist einmal 10 mm. |
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Nach dem
Ausschneiden kommt der kleine Stielfeilkloben zum Einsatz. Das Modell auf
dem Bild ist mittlerweile 26 Jahre alt und ist eine mechanische
Zwischenlehrarbeit von mir (2. Lehrjahr als Elektrogerätemechaniker).
Zwei der Dreiecke werden so eingespannt, dass die
geklemmte Seite genau deckungsgleich ist. |
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Die Aussenkanten werden nun auf einem Stück
Schmirgelleinen (Korn 150) ebenfalls deckungsgleich geschliffen,
anschließend wird das Ganze umgespannt (Basis in den Feilkloben) und die
Spitze des Dreiecks abgeschnitten. Man hat nun ein sehr spitz zulaufendes
Trapez, das eine Gesamtlänge von 35 mm haben sollte. |
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Jetzt wird
das Röhrchen zwischen die beide Zungen gesteckt, und zwar so, dass ca.
9mm Rohr noch aus dem Plastik herausschauen. Mit dem gewachsten Zwirn
fängt man nun an, vom unteren Ende her die Zungen aufzubinden.
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Nach ca. 10mm wickeln kann man das ganze aus dem
Feilkloben herausnehmen und noch mal genau gerade ausrichten. |
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Gewickelt
wird solange, bis die beiden seitlichen Kanten der Zungen dicht
schließen.
Das Reed sollt nun wie auf dem Bild rechts
dargestellt aussehen.
Ist man mit seinem Wickelergebnis soweit
zufrieden, dann wird die Wicklung mit ein oder zwei Tropfen Sekundenkleber
stabilisiert. |
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Ist der Leim getrocknet, wird das jetzt schon
fast fertige Reed noch auf die Entgültige Breite geschnitten. Das geht am
besten mit einem Teppichmesser und dem Hammer. Die Klinge so ansetzen,
dass nach dem Schnitt eine Breite von genau 10mm entsteht.
Breiter = Ton tiefer
Schmäler = Ton höher
Bitte nicht versuchen zu schneiden, sondern mit
einem gezielten Hammerschlag auf die Messerklinge das PET durchtrennen |
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Zu
guter letzt kommt jetzt noch die Dichtwicklung aus gewachstem Faden dran
und das Reed ist fertig.
Den Ansprechdruck kann man durch vorsichte
Materialwegnahme einstellen. dies kann man durch abschleifen mit
feinkörnigem Schmirgelleinen oder durch vorsichtiges abschaben mit einem
möglichst scharfen Messer (oder Rasierklinge) erreichen. |
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Auf die gleiche Art und Weise kann man auch
Reeds für Smallpipes und andere Sackpfeifen herstellen. Man muss dann
lediglich mit den Maßen (Durchmesser, Länge etc.) etwas experimentieren. |
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